Hoeneß kritisiert Matthäus scharf: „Nicht ganz bei Trost“
Von Christoph Lother
München/Bratislava – Uli Hoeneß (73), Ehrenpräsident des FC Bayern München, übte harte Kritik an Lothar Matthäus (64), Rekordnationalspieler, wegen dessen Äußerungen zum Transferpoker um den deutschen Nationalstürmer Nick Woltemade (23).
Hoeneß bezeichnete Matthäus gegenüber dem „Kicker“ als jemanden, der „nicht alle Tassen im Schrank hat“. Grundsätzlich störe ihn die Meinungsäußerung ehemaliger Profis sehr. „Diese sogenannten Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge“, erklärte der 73-Jährige.
Der FC Bayern beabsichtigt, Woltemade zu verpflichten, und der Stürmer würde offenbar gerne noch in diesem Sommer vom VfB Stuttgart nach München wechseln. Der Transferpoker läuft bereits und sorgt seit einigen Tagen für Aufsehen. Aktuell liegen die Vorstellungen der beiden Vereine noch weit auseinander.
Der 23-jährige Woltemade wurde bei der gerade zu Ende gegangenen U21-Europameisterschaft Torschützenkönig und verlor erst im Finale gegen England mit der deutschen Mannschaft. Er ist beim VfB noch bis zum 30. Juni 2028 unter Vertrag.
In seinem Vertrag ist keine Ausstiegsklausel verankert.
Matthäus hatte kürzlich der „Bild“-Zeitung gegenüber geäußert, dass er es begrüße, dass sich die Bayern um Woltemade bemühen.
Eine Ablösesumme von 60 Millionen Euro erschien ihm jedoch zu gering. „Wären 80 bis 100 Millionen Euro genannt worden, hätte mich das nicht überrascht“, so Matthäus.
Mit solchen Bemerkungen setze Matthäus vor allem den VfB unter Druck, da dieser bei einer niedrigeren Ablöse am Ende in der Öffentlichkeit als Verlierer dastehen könnte, kommentierte Hoeneß.
Woltemade selbst wollte sich rund um das Finale der U21-EM in Bratislava nicht zu seinen Zukunftsplänen äußern.